Was ist der Unterschied zwischen einem normalen Reißverschluss und einem Nahtzip und wie näht man diesen richtig ein?
Nahtverdeckte Reißverschlüsse sind, wie der Name schon sagt, von der Naht verdeckt, also quasi fast unsichtbar. Die Voraussetzung hierfür ist, dass er richtig eingenäht wird. Damit das auch gelingt, gibt es für diese Art des Reißverschlusses ein eigenes Nähfüßchen: Das Nahtzipfüßchen! (Oder Füßchen für einen nahtverdeckten Reißverschluss,… es hat viele Namen!)
Natürlich kann auch der normale Zipfuß der Nähmaschine zum Einnähen verwendet werden, allerdings ist das Ergebnis nicht immer zufriedenstellend, da der Zip meist trotzdem sichtbar bleibt. Es hängt davon ab, wie dein Zipfüßchen gebaut ist. Manchmal funktioniert es damit ganz gut, manchmal leider nicht.
Was ist der Unterschied zwischen Reißverschluss und Nahtzip?
Grob gesagt hat der Nahtzip die „Zähne“ auf der falschen Seite. Zähne und Griff zum Öffnen sind auf unterschiedlichen Seiten, während beim normalen Zip diese auf derselben Seite sind.
Zusätzlich kann man die Zähne, wenn der Zip geöffnet ist, auseinanderklappen. Ziel ist es, in der aufgerollten „Rinne“ zu nähen. Dort muss die Naht sein, damit der Zip unsichtbar ist.
Im Unterschied zum Zipfüßchen besitzt das Nahtzipfüßchen an der Unterseite zwei kleine Tunnel. Diese sind dazu da, dass die Zähne während dem Nähen auseinanderklappt werden. Somit kann die Nadel direkt in der „Rinne“ nähen.
(Je nach Maschine können die Füßchen unterschiedlich aussehen, der Grundgedanke ist aber der gleiche).
Das Zipfüßchen hingegen ist so gebaut, dass man bei normalen Zips so nah wie möglich neben den Zähnen nähen kann. Da bei einem normalen Zip die Zähne nicht klappbar sind, kommt der Fuß auch nicht näher an die Zähne ran.
Im „simulierten“ Nähprozess sieht man ganz gut, wie das Nahtzipfüßchen die Zähne auseinanderklappt. Die Nadel kann somit in der „Rinne“ nähen.
Man kann beim Nähen eines Nahtzips mit einem Zipfüßchen zwar versuchen die Zähne aufzuklappen, das Füßchen wird aber immer wieder abrutschen und im Endeffekt neben den Zähnen nähen und nicht in der „Rinne“.
Ich habe einen weißen Nahtzip für einen blauen Rock verwendet. Alles was sichtbar ist, ist der Griff. Der Nahtzip wird erst sichtbar, wenn man die Naht stark auseinanderzieht. Beim normalen Tragen ist er nicht sichtbar.
Das zweite Beispiel zeigt einen Nahtzip, der mit einem Zipfüßchen eingenäht wurde. Ich konnte mit dem Fuß nicht so knapp in der „Rinne“ nähen und deswegen ist der „Stoff“ des Zips sichtbar.
Je nach Maschinenmarke sind die Füßchen unterschiedlich teuer. Wer aber viel mit Nahtzips arbeitet, sollte sich überlegen, ob die Investition nicht vielleicht doch Sinn macht. Schließlich kann man dann bunte Zips einnähen und keinem wird’s jemals auffallen … denn wer hat schon immer die richtige Farbe zu Hause? ;P
Den Nahtzipfuß den ich verwende ist ein Original der Marke Bernina.
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